„Ein Kurs in Wundern“ von Helen Schucman* ist ein einzigartiges spirituelles und zugleich tiefenpsychologisches Werk, das weit über die Grenzen traditioneller Lehren hinausgeht. Diese bahnbrechende Schrift wurde medial empfangen und folgt unerbittlich der Logik unseres Unterbewusstseins.
Bestehend aus einem Textbuch und einem Übungsbuch, bieten die enthaltenen Lehren einen tiefgreifenden Einblick in die Natur des Bewusstseins und fordern den Leser heraus, sein Denken und seine Wahrnehmung grundlegend zu verändern.
Helen Schucman (1909-1981), eine US-amerikanische Psychologin, empfing die Lehren dieses Kurses durch eine außergewöhnliche innere Inspiration, die sie als die „Stimme Jesu“ identifizierte. Schucman glaubte zunächst, selbst verrückt zu werden, doch dies war nicht der Fall. Die Niederschrift erfolgte gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten William Thetford, dem Leiter der psychologischen Abteilung am Medical Center der Columbia University.
Trotz des scheinbar christlichen Hintergrundes in den Ausdrücken enthält der „Kurs in Wundern“ tatsächlich eine universelle, vollkommen Religions-unabhängige Lehre, die tiefste Psychologie mit universeller Spiritualität verheiratet. Wir können Namen wie „Jesus“ und „Gott“ auch durch Begriffe wie unser „Höheres Selbst“ beispielsweise ersetzen ohne, dass der Text sich daran stoßen würde. Im Gegenteil, nur dass „Gott“ natürlich sehr kraftvoll ist. Der Text ist seinem Ort und dem Zeitgeist der entsprungen, der um 1960/70 in Amerika am besten verstanden wurde – aber nicht daran gebunden.
Am Ende sind „Gott“, der Schöpfer, Alles was ist – und WIR – ein und dasselbe. Das können wir nicht richtig verstehen, aber akzeptieren, annehmen, erlauben. Irgendwo kommen wir ja her, also muss es einen „Schöpfer“ (Gott) geben, mag das nun ein Prinzip sein, ein alter Mann oder – das Nichts. Wenn wir akzeptieren, dass wir und dieser ominöse, niemals greifbare „Schöpfer“ eines sind, ändert sich unsere ganze Welt. Dabei ist es so logisch und liegt die ganze Zeit offen vor uns: wie könnte ein allumfassender Schöpfer etwas schaffen, das nicht in ihm bereits enthalten ist? Er KANN auf paradoxe Weise nur sich selbst schaffen. Also bedeutet es, uns zu lieben und den Schöpfer zu lieben (= zu vertrauen), ist ein und dasselbe und der Weg zur Erlösung.
So führt der „Kurs in Wundern“* seinen Leser durch eine scheinbar nicht-lineare Reise der Selbstentdeckung und der Verschiebung des Bewusstseins. In Wahrheit liegt dem Ganzen aber eben doch eine ganz eigene Tiefe zugrunde, deren bewusster Erschließung wir uns immer nur nähern können.
Die Struktur des Kurses mag anfangs unkonventionell erscheinen, doch gerade darin liegt seine Kraft. Sie sprechen zu unseren unbewussten Teilen und wecken sie auf. Die Texte sind als Lektionen, Anleitungen und Prinzipien angelegt, die darauf abzielen, den Geist von begrenzenden Denkmustern zu befreien. Die Lehren des Kurses betonen, dass wahre Wunder durch die Veränderung unserer Wahrnehmung entstehen.
Ein besonders faszinierende Thema des Kurses ist der Umgang mit Vergebung. Eine solche Umdeutung habe ich zuvor noch nie gelesen, und doch fügt es sich alles logisch ineinander: die Voraussetzung für jede Art von „Vergebung“ sind zunächst ein „Opfer“ und ein „Täter“. Da kommen wir alle mit, oder? Was aber, wenn es überhaupt keine Opfer gibt? Keine Verletzten? Was, wenn wir nur „vergessen“ haben, dass unser wahres Selbst vollkommen – und damit vollkommen unverletzbar ist?
Tatsächlich ist das so. Tatsächlich wurde niemand jemals verletzt. Also hat auch niemals jemand einen anderen verletzt. Wir glauben das nur. Und das – ist ein Irrtum.
Ein „Schlag ins Gesicht“, so fühlt sich ein solches Denken zunächst erst einmal für den einen oder anderen Leser an. Doch liegt genau darin in Wahrheit das Schöne: wenn es nur ein Irrtum ist, ein Fehler, zu glauben „Ich“ wurde verletzt – so kann dieser Irrtum berichtigt werden! Es ist ja nichts passiert!
Und das ist so einfach. Und doch so schwierig. Wir brauchen dazu „nur“ umzudenken. Wir müssen es wollen! Neu denken. Über unseren eigenen Schatten springen. Wahrhaft logisch denken. Aus dem Herzen.
Die Lehren des Kurses ermutigen dazu, nicht nur anderen, sondern vor allem sich selbst zu vergeben – dass wir uns selbst in die Irre geführt haben (Sic! Unsere Macht kennt nicht einmal diese Grenze!). Diese Praxis, so betont der Kurs, befreit den Geist von altem Groll und ebnet den Weg für inneren Frieden.
Die spirituelle Tiefe von „Ein Kurs in Wundern“ kann Menschen unterschiedlichster spiritueller Hintergründe ansprechen. Der Kurs fordert dazu auf, die Dualität des Lebens zu überdenken und nach einer höheren Wirklichkeit zu suchen. Durch die Betonung von bedingungsloser Liebe und Einheit bietet das Werk einen inklusiven Ansatz für spirituelle Erkenntnis.
Die vorliegende Ausgabe aus dem Greuthof Verlag präsentiert in einem Buch den kompletten Text, einschließlich dem „Handbuch für Lehrer“, eine Art Nachtrag. Der Band macht den Text für Neueinsteiger zugänglich, während zugleich tiefgehende Kommentare und Interpretationen für erfahrene Leser bereitstehen.
Helen Schucman’s „Ein Kurs in Wundern“ ist mehr als nur ein Buch; es ist eine spirituelle Reise! Es fordert dazu auf, über bisherige Glaubenssätze nachzudenken, das eigene Denken zu transformieren und sich der Liebe als universalem Heilmittel zu öffnen. ´
Für diejenigen, die bereit und mutig genug sind, sich auf eine tiefgreifende spirituelle Reise zu begeben, die heftige Veränderungen im eigenen Seins-Empfinden mitbringen kann – ist dieser Kurs eine spannende Quelle der Inspiration und inneren Transformation.
Wichtig ist: man muss ganz offen und bereit dafür sein. Gerade dieses Buch bleibt seinem Leser sonst komplett verschlossen. Frei nach dem Motto: erst, wenn der Schüler so weit ist, dann ist auch der Lehrer nicht mehr weit.
Ergänzend habe ich Euch noch einige Kapitel-Überschriften heraus gesucht, denn ich denke, so bekommt man einen besseren, eigenen Eindruck, was diese Lektüre bringen mag. Es liest sich ein bisschen wie Affirmationen:
1 – Nichts, was ich in diesem Raum sehe [auf dieser Straße, von diesem Fenster aus, an diesem Ort], bedeutet etwas.
3 – Ich verstehe nichts, was ich in diesem Raum sehe [auf dieser Straße, von diesem Fenster aus, an diesem Ort].
5 – Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine.
7 – Ich sehe nur die Vergangenheit.
11 – Meine bedeutungslosen Gedanken zeigen mir eine bedeutungslose Welt.
13 – Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst.
14 – Gott hat keine bedeutungslose Welt erschaffen.
24 – Ich nehme nicht wahr, was zu meinem Besten ist.
31 – Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich sehe.
32 – Ich habe die Welt erfunden, die ich sehe.
33 – Es gibt eine andere Art, die Welt zu betrachten.
34 – Ich könnte stattdessen Frieden sehen.
48 – Es gibt nichts zu fürchten.
49 – Die Stimme Gottes spricht den ganzen Tag zu mir.
50 – Ich werde von der Liebe Gottes erhalten.
61 – Ich bin das Licht der Welt.
62 – Vergebung ist meine Funktion als Licht der Welt.
70 – Meine Erlösung kommt von mir.
76 – Ich unterstehe keinen Gesetzen außer den Gesetzen Gottes.
77 – Ich habe ein Anrecht auf Wunder.
78 – Lass Wunder allen Groll ersetzen.
96 – Erlösung kommt von meinem einen Selbst.
97 – Ich bin reiner Geist.
104 – Ich suche nur, was in Wahrheit mir gehört.
108 – Geben und Empfangen sind in Wahrheit eins.
129 – Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.
130 – Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen.
131 – Niemand kann scheitern, der die Wahrheit zu erreichen sucht.
132 – Ich mache die Welt von allem los, wofür ich sie hielt.
136 – Krankheit ist eine Abwehr gegen die Wahrheit.
138 – Der Himmel ist die Entscheidung, die ich treffen muss.
153 – In meiner Wehrlosigkeit liegt meine Sicherheit.
154 – Ich bin unter den Dienern Gottes.
155 – Ich will zurücktreten und ihm die Führung überlassen.
169 – Durch Gnade lebe ich. Durch Gnade werde ich befreit.
186 – Die Erlösung der Welt hängt von mir ab.
187 – Ich segne die Welt, weil ich mich selber segne.
196 – Nur mich selber kann ich kreuzigen.
197 – Nur meine Dankbarkeit kann ich verdienen.
198 – Nur meine Verurteilung verletzt mich.
199 – Ich bin kein Körper. Ich bin frei.
200 – Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes.
237 – Jetzt möchte ich sein, wie Gott mich schuf.
238 – Auf meiner Entscheidung ruht alle Erlösung.
244 – Nirgends auf der Welt bin ich in Gefahr.
245 – Dein Frieden, Vater, ist bei mir. Ich bin in Sicherheit.
257 – Ich will mich daran erinnern, was mein Sinn und Zweck ist.
258 – Ich will mich daran erinnern, dass Gott mein Ziel ist.
259 – Ich will mich daran erinnern, dass es keine Sünde gibt.
260 – Ich will mich daran erinnern, dass Gott mich schuf.
289 – Die Vergangenheit ist vorbei. Sie kann mich nicht berühren.
290 – Mein gegenwärtiges Glück ist alles, was ich sehe.
300 – Nur einen Augenblick lang dauert diese Welt.
308 – Dieser Augenblick ist die einzige Zeit, die es gibt.
312 – Ich sehe alle Dinge so, wie ich sie haben möchte.
319 – Ich bin für die Erlösung der Welt gekommen.
320 – Mein Vater gibt mir alle Gewalt.
328 – Ich wähle den zweiten Platz, um den ersten zu gewinnen.
329 – Was du willst, habe ich bereits gewählt.
340 – Ich kann heute frei von Leiden sein.
343 – Von mir wird nicht verlangt, dass ich ein Opfer bringe, um Gottes Frieden und Barmherzigkeit zu finden.
347 – Ärger muss von Urteil kommen. Urteil ist die Waffe, die ich gegen mich verwende, um das Wunder von mir fernzuhalten.
356 – Krankheit ist nur ein anderer Name für Sünde. Heilung ist nur ein anderer Name für Gott. Das Wunder ist somit ein Ruf an ihn.
365 – Diesen heiligen Augenblick möchte ich dir geben. Hab du die Führung. Denn dir möchte ich folgen, gewiss, dass deine Anleitung mir Frieden bringt.
Mutig sein und nachgeben in den Fluß des Lebens. 😊☘️